Was tun nach dem Abitur?

Studium oder Ausbildung? Freiwilliges soziales Jahr oder Work and Travel? Nach dem Abitur stehen Ihnen viele Wege offen. Welche Möglichkeiten sich Ihnen nach dem Abitur bieten, lesen Sie hier.

Nach dem Abitur – Wie treffe ich meine Berufswahl?

Wichtige Fragen, die Sie sich nach dem Abitur stellen sollten, um eine Entscheidung für Ihr weiteres berufliches Leben treffen zu können:

  • Was sind meine Ziele? Was will ich in Zukunft erreichen?
  • Was sind meine Fähigkeiten und mit welchen Fähigkeiten kann ich diese Ziele erreichen?
  • Welche Tätigkeiten (Berufsfelder) passen zu meinen Fähigkeiten?
  • Wo erhalte ich Informationen über die Berufsfelder?

Die ausführliche Checkliste zur Berufsfindung bietet Ihnen weitere Hilfestellung.  Zudem kann eine ausführliche Berufsberatung hilfreich sein.

Zielfindungs- und Orientierungsseminare werden von vielen Universitäten und der Agentur für Arbeit angeboten. Zudem bietet das Geva-Institut für 19,80 Euro einen Online-Berufstest an.

Das Portal beruf.me bietet eine Übersicht über viele Berufe und informiert über die verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

In dem Buch Studien- & Berufswahl 2017/2018 finden sich viele nützlichen Informationen, die Ihnen bei der Entscheidung für Ihren Traumberuf helfen können.

Nach dem Abitur – Ausbildung oder Studium?

Entscheiden Sie sich nach dem Abitur direkt für eine Ausbildung oder ein Studium, sollten Sie sich im Vorfeld gut beraten lassen. Wie sehen die Ausbildungsinhalte und das spätere Berufsbild aus? Für eine Ausbildung nach dem Abitur spricht, dass Sie früh eigenes Geld verdienen und finanziell unabhängig sind sowie Berufserfahrung sammeln.

Auf der anderen Seite ist eine Ausbildung gesellschaftlich oft nicht so angesehen wie ein Studium und auch die Aufstiegschancen sind eingeschränkter. Der Bewerbungszeitraum für eine Ausbildung beläuft sich auf die Monate Januar und Februar oder früher, daher sollten Sie sich rechtzeitig um Ihre Bewerbung kümmern. Ausbildungsbeginn ist meist Anfang August oder September. Zahlreiche Ausbildungsberufe finden Sie unter anderem auf der Seite der Agentur für Arbeit.

Nach dem Abitur eine Ausbildung zu machen ist auch dann eine sinnvolle Überbrückungsmöglichkeit, wenn der angestrebte Studiengang zulassungsbeschränkt ist. So können Sie in einem Beruf, der Ihrem Wunschstudium ähnelt, wichtige Berufserfahrung und Wartesemester sammeln.

Haben Sie sich nach dem Abitur für ein Bachelor Studium entschieden, stehen auch schon die nächsten Fragen an. Möchten Sie an einer Fachhochschule oder an einer Universität studieren? Welches Studienfach? Wo kann der gewünschte Studiengang aufgenommen werden?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Studium nach dem Abitur auch etwas was für Sie ist, können Sie an einigen Hochschulen ein Schnupperstudium aufnehmen. Hierbei nehmen Sie schon während Ihrer Schulzeit an regulären Lehrveranstaltungen einer Hochschule teil und können testen, ob das gewünschte Studienfach tatsächlich Ihren Vorstellungen entspricht. Infos dazu finden Sie auf den Websites der Hochschulen.

Nach dem Abitur – Ein Fernstudium

Wenn Sie sich z. B. aus finanziellen Gründen für eine Ausbildung entscheiden und trotzdem einen akademischen Abschluss anstreben, so ist ein Fernstudium eine gute Alternative zum Vollzeitstudium. Ein Fernstudium bietet Ihnen die Möglichkeit, direkt nach dem Abitur Ihr eigenes Geld zu verdienen und gleichzeitig zu Studieren. Folgende Fernhochschulen bieten Bachelor- oder Masterabschlüsse an:

 

Duales Studium – Studieren an einer Berufsakademie (BA)

Entscheiden Sie sich nach dem Abitur für ein duales Studium, sind Sie gleichzeitig Auszubildender in einem Unternehmen und Student. Der Vorteil dieses dualen Systems ist der starke Praxisbezug. Alle drei Monaten findet ein Wechsel zwischen dem praktischen Teil der Ausbildung im Unternehmen und der Theorieausbildung an der Berufsakademie statt. Eine Liste der Berufsakademien in Deutschland finden Sie hier.

Nach dem Abitur ein Praktikum

Nach dem Abi ein Praktikum in einem Unternehmen zu machen, kann sehr nützlich sein. Es kann später im Studium angerechnet werden und es können wertvolle Erfahrungen gewonnen werden. In einigen Fällen werden Praktika sogar bezahlt. Wenn das Praktikum im Ausland absolviert wird, können zusätzlich Auslandserfahrungen gesammelt sowie Sprachkenntnisse verbessert werden. Wollen Sie ein Auslandspraktikum absolvieren, kontaktieren Sie z.B. den DAAD. Dort sind verschiedene Praktikantenprogramme eingegliedert. Überdies erfahren Sie anhand eines Praktikums, ob Ihnen der angestrebte Beruf überhaupt gefällt.

Nach dem Abitur ins Ausland – Work and Travel

Die Zeit nach dem Abitur bietet sich optimal zum Reisen an. Work and Travel Programme ermöglichen Ihnen, die Reisekosten nebenher zu verdienen. Sie können beispielsweise bei der Ernte helfen oder sich in Sozialstationen engagieren. Die Voraussetzungen sind je nach Land unterschiedlich. In der Regel reicht aber die deutsche Staatsbürgerschaft aus. Zudem müssen Sie zwischen 18 und 30 Jahre sein. Weitere Informationen finden Sie bei travelworks.de, stepin.de oder dem Kanada Forum.

Au Pair

Ein Au Pair Aufenthalt ist für viele nach dem Abitur die kostengünstigste Art die Welt zu entdecken. Der Aufenthalt im Ausland wird nicht nur bezahlt, sondern Sie können auch Ihre Sprachkenntnisse erweitern. Während Ihres Aufenthalts bei einer Gastfamilie übernehmen Sie meist einfache Aufgaben wie Kinderbetreuung und Mithilfe im Haushalt. Empfehlenswert ist es jedoch, eine Au-Pair-Agentur mit der Vermittlung zu beauftragen, die hilft, falls es mit der Gastfamilie Probleme geben sollte. Wer als Au Pair ins Ausland gehen möchte, sollte zwischen 18 und 24 Jahre (bei manchen Agenturen auch bis 30 Jahre) alt sein sowie Erfahrung in der Kinderbetreuung vorweisen können.

Einen umfassenden Überblick über verschiedene Agenturen in Deutschland finden Sie hier.

Nach dem Abitur – Freiwilligendienst

Unter Freiwilligendienst fallen das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und andere allgemeine Freiwilligeneinsätze. Die Dauer des Freiwilligendienstes liegt zwischen 6 und 18 Monaten und wird lediglich durch ein Taschengeld entlohnt. Sie erhalten jedoch weiterhin Kindergeld. Das FSJ gilt als Vorpraktikum in den meisten sozialen und pflegerischen Ausbildungen oder Studiengängen und wird bei der Studienplatzvergabe durch hochschulSTART.de als Wartezeit nach dem Abi angerechnet.

Nach dem Abi zur Bundeswehr

Nach dem Abitur erfolgte bei Männern bisher meist die Einberufung zum Wehrdienst. Ab 1. März 2011 soll jedoch kein junger Mann mehr gegen seinen Willen zum Dienst bei der Bundeswehr eingezogen werden. Denn das Kabinett hat die Aussetzung der Wehrpflicht beschlossen. Wer dennoch gerne zur Bundeswehr möchte, kann einen freiwilligen Wehrdienst ableisten, der zwischen zwölf und 23 Monaten dauern kann.

Zivildienst

Bisher galt der Zivildienst nach dem Abi als Alternative zur Bundeswehr. Doch mit der Aussetzung der Wehrpflicht ergeben sich auch Änderungen für den Zivildienst. Dieser soll ab März 2011 durch den Bundesfreiwilligendienst abgelöst werden, der in der Regel 12 Monate dauert. Möchten Sie einen Beruf im sozialen Bereich ergreifen, haben Sie hier die Möglichkeit herauszufinden, ob Ihnen dieser Bereich tatsächlich liegt.

Tipp: Sie können Ihren Zivildienst auch im Ausland absolvieren. Offiziell heißt er „Anderer Dienst im Ausland“ (ADiA). Allerdings muss dieser mindestens zwei Monate länger dauern als der reguläre Zivildienst und vor Vollendung des 25. Lebensjahrs angetreten werden. Auch wird der ADiA (Frauen können sich ebenfalls auf diese Stellen bewerben, allerdings handelt es sich dann um ein FSJ) nicht bezahlt, sondern Sie erhalten ein Taschengeld. Das Kindergeld wird weitergezahlt.