Abiturprüfung auf dem 2. Bildungsweg
Auch wer sein Abitur auf dem 2. Bildungsweg absolviert, kann gegen Ende der schulischen Weiterbildung die allgemeine Hochschulreife erlangen. Demzufolge orientiert sich auch die Abiturprüfung an den allgemeinen Abiturvorgaben des jeweiligen Bundeslandes. Hat man die Abiturprüfungen erfolgreich bestanden, steht einem der Weg zum Studium an einer Hochschule offen.
Aufbau einer Abiturprüfung?
Die Abiturprüfung besteht landesweit aus einem schriftlichen sowie einem mündlichen Prüfungsteil. Der schriftliche Prüfungsteil umfasst je nach Bundesland 3 bis 4 Prüfungsfächer. Schriftlich geprüft werden Leistungen und Kenntnisse der Schüler in den Leistungskursen sowie in 1 bis 2 Grundkursen. Die Prüfungsdauer liegt bei 4 Stunden pro Fach.
Die Klausuren werden jeweils von einem Erst- und einem Zweitgutachter geprüft und benotet.
Die mündliche Prüfung besteht zunächst aus einer halbstündigen Vorbereitungszeit, in der der Prüfling einen Text unter Berücksichtigung dreier themen- und textrelevanter Fragen bearbeiten muss. Die Ausarbeitung wird dann in der darauf folgenden ca. 20 min. mündlichen Prüfung präsentiert. Hier beantwortet der Schüler zunächst die eingangs gestellten Fragen und wird zusätzlich von dem entsprechenden Lehrer sowie vom Beisitzer befragt.
Zulassung zur Abiturprüfung
Die Zulassung zur Abiturprüfung wird durch ein komplexes Punktesystem ermittelt. Hier werden die bereits während der Vor-, Einführungs- und Qualifikationsphase erlangten Punkte zusammen gerechnet. Zugelassen zum Abitur wird man wenn:
- die richtige Fächerkombination gemäß der Prüfungsordnung gewählt wurde
- mindestens 180 Punkte erreicht wurden
- während der Qualifikationsphase alle Prüfungsfächer besucht wurden
- sich folgende Kurse unter den Prüfungsfächern befinden: Deutsch und Mathematik sowie eine Fremdsprache oder Naturwissenschaft
- 3 bzw. 4 Prüfungsfächer während der Einführungsphase belegt wurden, oder die Leistungen durch berufliche oder schulische Vorkenntnisse nachgewiesen werden können
Bestanden ist eine Abiturprüfung, wenn Sie mindestens 100 Punkte erzielt haben.
Abiturzeugnis
Das Abiturzeugnis setzt sich aus den folgenden 3 Blöcken zusammen:
- Block I: Bewertungen der Leistungskurse -> Höchstpunktzahl: 270
- Block II: Bewertungen der Grundkurse -> Höchstpunktzahl: 270
- Block III: Bewertung Abiturprüfung -> Höchstpunktzahl: 300
Unterschied Bundesländer?
Die Abiturvorgaben unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland teilweise erheblich. Während man die Abiturprüfung in Nordrhein-Westfalen in nur 4 Fächern, davon drei schriftlich und eines mündlich, ablegt, gilt es in Niedersachsen 5 Prüfungen zu bestehen (4 schriftlich, 1 mündlich). Die hessische Prüfungsordnung sieht ebenfalls das Bestehen dreier schriftlicher und einer mündlichen Prüfung vor. Darüber hinaus muss hier jedoch noch eine ½ -stündige Präsentation mit Kolloquium (wissenschaftliches Gespräch) gehalten werden.
Es schadet also nicht, wenn Sie sich vor Ihrem Abitur-Vorhaben die Vorgaben Ihres Bundeslandes zum Abitur einmal genauer anschauen. Infos zu den bundesweit unterschiedlichen Richtlinien des Abiturs finden Sie beim Bundesring der Abendgymnasien.